Reiseerfahrungen – Lebenstipps 14

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Ausruh-Orte finden!

imageDas war das Schwierigste während unseres Jahres.
Wenn das Wetter schön ist, kein Problem – du legst dich auf eine Wiese am Wald oder einen freien Strand am Meer und ya está, wie der Spanier so treffend sagt, alles klar.
Ansonsten: Wenn der Wind sehr frisch ist, treibts dich nach einiger Zeit hoch und weiter; du willst ja nicht frieren. Wenn es feucht ist, haut das mit dem Hinsetzen oder -legen nicht so gut hin. Und im Stehen ist das mit dem Ausruhen nicht so ganz die praktische Sache.

Also irgendwo rein. Am greifbarsten war meist die nächste Bar. Dort gibst du erstmal Knete für einen café con leche aus, um dir das Recht des Verweilens zu erkaufen. Ob es warm ist, ist noch eine zweite Frage. Außerdem sind meist ein paar Herrn drin, die ausreichen ruido, Krach machen. Dazu läuft der obligatorische Fernseher, manchmal gleichzeitig noch Musik. Das reicht zum, manchmal nur notdürftigen, Aufwärmen, Muskeln etwas entspannen lassen, Mails checken…, aber ausruhen? Ausruhen wär etwas anderes.

Also diesmal ein Hostal. Für den die Budgetgrenzen nicht allzusehr sprengenden Preis (ca. 22€) nimmst du natürlich manches in Kauf. Das Zimmer ist sehr dunkel oder so eng, dass du kaum ums Bett herum kommst. Klo ist nächste Treppe, es ist nur ein Quasi-Kein-Fenster da, du hast im Gemeinschaftsraum einen Besitzer, der dir ständig auf der Pelle hockt und die Lampe zuviel gleich wieder ausmacht, die Dachschrägen erlauben bis auf einen Quadratmeter nur gebückte Haltung oder die versprochene Heizung ist einfach nicht aufzufinden. Hellhörig ist es in spanischen Hostales sowieso, du weißt, dass der Typ schräg über dir erst nachts um drei geduscht hat und das junge Paar drei Zimmer weiter seine zweite heiße Liebesnacht erlebte.
Das alles taugt als Dach über dem Kopf, bequemes Bett und auch notdürftige Möglichkeit zum Wäschewaschen. Aber Ausruhen?

Ein Ort, wo du einfach sein kannst. Wo du dich nicht erst reinfinden musst in alles. Ein Ort, der dich einfach aufnimmt. ohne große Fragen an dich zu stellen. Ohne etwas von dir zu wollen. Wo dein Körper ent-spannen kann. Wo deine Gedanken sich setzen können. Wo es keine Anforderungen oder Fragen gibt, sondern nur Antworten. Antworten auf das Viele, das dich bewegt.

Solche Orte sind rar. Deshalb hüte die, die du hast. Und schau, wo du vielleicht noch einen neuen findest, der zu dir passt! Weihnachten ist eine gute Zeit darüber nachzudenken.

Statt eines Schlussspruches wünschen wir Euch allen, unsere LeserInnen, und euren Lieben eine Weihnachtszeit mit viel Ausruhen für Seele und Leib.

Ralf & Marjana

PS: Bald sind wir wieder da. Wie es hier weitergeht, erfahrt ihr auf unserer Startseite.