Reiseerfahrungen – Lebenstipps 10

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Mach eine Pause, wenn du’s eilig hast!

imageWir wandern durch die Estrechos del Cuervo, ein herrliches Flusstal mit einigen, wie der Name schon sagt, Felseinengungen. Die Tour mit ihrem ständigen Auf und Ab fordert, es geht gegen fünf Uhr. Beim Überqueren einer schönen Talerweiterung überlege ich, ob wir hier das Zelt aufschlagen sollten. Ich sag es Marjana erst etwas später. Doch wir haben keine Lust umzudrehen, die Sonne ist noch herrlich, und es wird sich schon etwas finden.

Die nächste Stunde findet sich nix, keine geeigneten drei Quadratmeter. Die Rucksäcke drücken, der nahende Abend auch, wir haben Hunger und werden gereizt. Es muss doch nun endlich was zu finden sein! Wir merken, wie unser Schritt schneller wird, das Denken gehetzter.

So kann es nicht weitergehen! Halb sieben beschließen wir, Pause zu machen. Unser Abendsüppchen kochen wir mitten auf dem Felspfad, mehr Platz ist nicht da. Herrlicher Ausblick, aber kein Nachtlagerplatz in Sicht. Wir merken, wie uns die Pause gut tut. Die Stimmung steigt – und mit ihr die Zuversicht. Nach sieben brechen wir auf.
Keine halbe Stunde später öffnet sich nach einer Felsecke das Tal, eine große Wiese taucht auf. Hier bleiben wir!

Was für ein Unterschied der zwei Zustände. Erst dieses Zieldenken, das sich immer mehr auf nur dieses Ziel verengt. Die Idee, dass es doch nun zu reißen sein muss! Dieses sich selbst immer mehr Abverlangen. Und gerade in diesen Momenten geht oft nichts mehr. Ja, man hat den Eindruck, dass auch das äußere Leben sich diesem Druck widersetzt. Es ist gerade wirklich nichts zu machen.
Und dann die andere Seite. Wieder bei sich angekommen sein. Für sich gesorgt haben, den äußeren Realitäten scheinbar unvernünftig zum Trotz. Aber eine neue innere Ruhe und Zuversicht gefunden habend. Und auf einmal – macht das Leben mit. Und eröffnet Möglichkeiten, die vorher einfach nicht da waren.

Zwischen diesen Zuständen war – die PAUSE!
Zunehmende Eile, Hektik oder Verbissenheit ist oft ein Zeichen dafür, dass wir im Inneren zu eng werden. Aber:

Für gute Lösungen brauchen wir Ruhe und Weite.